Die Probe- und Einstelltage sind Jahr für Jahr das erste Herantasten aller Wettbewerbsfahrzeuge (Langstreckenserie, RCN, 24h-Rennen) auf die bevorstehende Motorsport-Saison in der Grünen Hölle. Gefahren wird auf der Grand-Prix-Strecke (Sprint) und der Nordschleife.
Bei den Probe- und Einstellfahrten zu Beginn der Saison 2023 durfte ich eine Vielzahl an echten Rennautos bei allen Witterungsbedingungen auf der Nürburgring-Nordschleife testen. Dabei konnte ich verschiedenste Antriebskonzepte wie Frontmotor und Hinterradantrieb im BMW 240i Racing, Frontmotor und Allradantrieb im BMW G20 330i oder Mittelmotor und Hinterradantrieb im Porsche Cayman ausprobieren. Jedes Konzept hat merklich seine Vor- und Nachteile auf der Nordschleife und es obliegt dem Fahrer seine Präferenzen festzustellen. Gemeinsam mit dem Team Adrenalin Motorsport und auf Basis der Telemetriedaten entschieden wir uns für den Porsche Cayman für meine Saison 2023. Der Mittelmotor des Fahrzeugs sorgt für einen optimalen Schwerpunkt und ermöglicht eine unglaubliche Agilität und Dynamik auf der Strecke.
Bei verschiedenen Testfahrten, Trackdays und Lizenzkursen auf unterschiedlichsten Rennstrecken Europas hatte ich die Möglichkeit, eine Vielzahl von Rennautos verschiedener Automobilhersteller zu testen und ihre Grenzen auszuloten.
Unabhängig davon, ob jung oder alt, Semi-Automatik oder Handschaltung, Rennauto oder Straßenflitzer, konnte ich über die Jahre das eine oder andere Auto testen und ein Gefühl für die unterschiedlichen Konstruktionsweisen der Automobilhersteller gewinnen. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Mercedes W202 DTM, der an das Reglement der DTM-Meisterschaft in den 90er Jahren angepasst ist. Mit seiner Kompressoraufladung, seinem robusten Fahrverhalten und der manuellen Schaltung konnte ich auf dem Circuit Meppen gegenüber einigen Fahrern mit weitaus leistungsstärkeren Autos viele Plätze gutmachen.